Blog-Eintrag -
Apps als Tor zur Seele
Die erste Einladung in ein fremdes Heim ist immer spannend, denn in der Regel verrät das Interieur einiges über seine Bewohner. Schnell wird meistens deutlich, ob es hier jemand ordentlich mag, oder ob eher ein gepflegtes Chaos für Gemütlichkeit sorgen soll. Auch in Küche und Bad offenbaren sich rasch die einen oder anderen Vorlieben der Hausherren; vom Umfang des Gewürzregals oder der Menge an Kosmetika bis zu einer möglichen Kochbuchsammlung oder dem (Nicht-)Vorhandensein von Toilettenlektüre gibt vieles Aufschluss über die Persönlichkeiten der Gastgeber. Königsdisziplin für das Ergründen des Besuchten jedoch ist traditionellerweise das Durchstöbern der Bücherregale sowie der Musik- und Filme-Sammlung. Es macht einen Unterschied, ob er oder sie eine Bandbreite literarischer Perlen besitzt, Selbsthilferatgeber zum Umgang mit dem anderen Geschlecht oder alle Jahrgänge der „Micky Maus“. Der Heavy-Metal-Liebhaber wird eine mögliche Lebenspartnerschaft mit dem eingefleischten Schlager-Fan nach einem Blick in dessen CD-Regal vielleicht noch einmal überdenken, und die Freundin von Kino-Blockbustern wird angesichts einer Sammlung französischer Nouvelle-Vague-Filme ihr Popcorn vielleicht lieber mit jemand unkomplizierterem teilen.
Schwierig werden solche Charakterisierungen anhand der persönlichen Unterhaltungsvorlieben, wenn Bücher, Filme und Musik nur noch digital, als E-Reader oder gestreamt, konsumiert werden. Dann kann ein unauffälliger Blick auf das Smartphone-Display der neuen Bekanntschaft helfen: Messenger-Dienst oder TikTok? Musik- oder Gaming-App? Dokumentenscanner oder diverse Dating-Plattformen? In Ermangelung eines aussagekräftigen Bücherregals heißt es dann: „Zeige mir, welche Apps Du nutzt, und ich sage Dir, wer Du bist.“ Besonders clever sind vermutlich die Nutzerinnen und Nutzer jener Apps, die wir in unserer aktuellen Studie mit dem SZ-Institut, „Mehrwert von Mobile Apps“, auszeichnen konnten. Diese Apps bieten nämlich aus Sicht einer Vielzahl von Befragten einen „hohen“ oder gar „sehr hohen Mehrwert“ und zeigen somit Pragmatismus und Qualitätsbewussten ihrer Nutzerinnen und Nutzer an – unabhängig von ihren künstlerischen Geschmäckern ist das schon ein entscheidender Pluspunkt. Welche Apps der Studie eine Auszeichnung verdient haben, finden Sie auf unserer Website.
Text & Redaktion
Marieke Kötting
ServiceValue GmbH